Es ist schwierig, den genauen Zeitpunkt vorherzusagen, zu dem der Strompreis wieder sinken wird. Laut einer Verbraucherzentrale könnte der Preis aufgrund von steigenden CO2-Preisen und knappen Energieimporten weiterhin hoch bleiben.
Es gibt jedoch einige Anzeichen dafür, dass die Preise in Zukunft sinken könnten. Zum Beispiel haben einige Grundversorger von Gas und Strom angekündigt, ihre Tarife im Mai, Juni und Juli 2023 zu senken. Auch sind die Großhandelspreise für Energie seit Anfang 2023 fast um die Hälfte gesunken, was dazu führen könnte, dass die Preise für Endkunden sinken .
Die Strompreise sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, vor allem wegen der Energiewende und der steigenden Kosten für die Erneuerbaren Energien. Aber gibt es Hoffnung auf eine Entlastung für die Verbraucher?
Prognosen für die Zukunft
Der Strompreis setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen: dem Börsenpreis, den Netzentgelten, den Steuern und Abgaben, und dem Vertriebspreis. Der Börsenpreis ist der Preis, zu dem die Stromerzeuger und -händler ihren Strom an der Strombörse verkaufen. Er hängt von Angebot und Nachfrage ab, sowie von den Kosten für die Erzeugung und den Transport des Stroms.
Die Netzentgelte sind die Gebühren, die die Netzbetreiber für die Nutzung ihrer Leitungen verlangen. Sie hängen von der Auslastung und dem Zustand der Netze ab, sowie von den Investitionen in den Netzausbau. Die Steuern und Abgaben sind die staatlichen Abgaben, die auf den Strompreis erhoben werden. Dazu gehören unter anderem die Mehrwertsteuer, die Stromsteuer, die Konzessionsabgabe, und vor allem die EEG-Umlage.
Die EEG-Umlage ist der Betrag, den die Verbraucher zahlen müssen, um die Förderung der Erneuerbaren Energien zu finanzieren. Der Vertriebspreis ist der Preis, den die Stromanbieter ihren Kunden in Rechnung stellen. Er hängt von den Kosten für den Einkauf und den Vertrieb des Stroms ab, sowie von der Gewinnmarge des Anbieters.
Viele Faktoren beeinflussen den Strompreis
Wie man sieht, sind viele Faktoren am Strompreis beteiligt, und einige davon sind schwer vorherzusagen. Dennoch gibt es einige Trends und Erwartungen, die man berücksichtigen kann.
Kurzfristig könnte der Strompreis weiter steigen, vor allem wegen der hohen Börsenpreise. Diese sind in den letzten Monaten stark angestiegen, weil die Nachfrage nach dem Corona-Lockdown wieder angezogen hat, während das Angebot knapp ist. Das liegt unter anderem an der geringen Verfügbarkeit von Gas und Kohle auf dem Weltmarkt, an den Wetterbedingungen, die die Erzeugung aus Wind- und Solarenergie beeinflussen, und an dem schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland. Außerdem könnten auch die Netzentgelte steigen, weil der Netzausbau hinter dem Bedarf zurückbleibt, und weil mehr dezentrale Erzeugungsanlagen angeschlossen werden müssen.
Langfristig könnte der Strompreis jedoch sinken oder zumindest stabil bleiben. Das hängt vor allem davon ab, wie schnell und erfolgreich die Energiewende gelingt. Wenn es gelingt, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix zu erhöhen, könnte das den Börsenpreis senken, weil diese Energien geringere Grenzkosten haben als fossile oder nukleare Energien. Außerdem könnte das auch die EEG-Umlage senken oder zumindest begrenzen, weil weniger Differenz zwischen dem Börsenpreis und dem garantierten Einspeisetarif für die Erneuerbaren Energien ausgeglichen werden muss. Darüber hinaus könnte auch der Wettbewerb unter den Stromanbietern zu günstigeren Vertriebspreisen führen, wenn mehr Kunden ihren Anbieter wechseln oder sich für flexible Tarife entscheiden.
Wie man sieht, gibt es keine einfache Antwort auf die Frage, wann der Strompreis wieder sinken wird. Es hängt von vielen Faktoren ab, die teilweise schwer zu beeinflussen oder vorherzusagen sind. Dennoch kann man sagen, dass es sowohl Chancen als auch Herausforderungen für eine Senkung des Strompreises gibt. Es liegt an uns allen, diese Chancen zu nutzen und diese Herausforderungen zu meistern.